Wenn im Rahmen von Erhaltungsmaßnahmen unserer Straßeninfrastruktur vorhandene Straßenbefestigungen erneuert werden müssen, wird der Asphaltbelag abgefräst oder komplett ausgebaut. Dieser Ausbauasphalt wird in der Regel an die Asphaltmischwerke transportiert, dort zwischengelagert, aufbereitet und zu einem späteren Zeitpunkt wieder dem neu hergestellten Asphaltmischgut zugemischt. Die Zugabequote liegt je nach Asphaltsorte zwischen 30 und 80 %.
Damit wird dem Straßenbaulastträger ein gewaltiges Entsorgungsproblem abgenommen und gleichzeitig werden die natürlichen Ressourcen an Kies und Gestein geschont. Aber nicht nur Gestein wird substituiert, auch Bitumen muss nicht neu erzeugt werden. Insgesamt wird durch die Wiederverwendung von Ausbauasphalt der Bedarf an neuen Rohstoffen deutlich reduziert.
Die vorhandenen Rohstoffvorkommen bei uns können so länger erhalten bleiben, es fallen weniger Transporte an und es wird weniger Erdöl zur Bitumenerzeugung benötigt.
Kaum ein Baustoffprodukt eignet sich so gut zur Wiederverwendung wie Asphalt oder besser gesagt Ausbauasphalt. Auch die Klebkraft des darin enthaltenen Bindemittels „Bitumen“ lässt sich dank seiner besonderen thermoplastischen Eigenschaften in den meisten Fällen reaktivieren. Ebenso wenig verändern sich die Eigenschaften der Gesteinskörnungen über den Nutzungszeitraum einer Asphaltbefestigung.
Die höchstwertige und höchstanteilige Wiederverwendung von Ausbauasphalt in Asphaltmischgut ist daher ein besonderes Qualitätsmerkmal und praktizierter Umweltschutz in einem.
Gleichzeitig eignen sich auch andere Einsatzstoffe wie zum Beispiel aus Gleisschotter hergestellte Recyclingsplitte hervorragend zur Herstellung hochqualitativer Asphaltbefestigungen.
TÜV zertifiziert
Bei der Wiederverwendung erfüllen wir selbstverständlich alle Anforderungen, die sich aus den Regelwerken zur Qualitätssicherung und aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz wie auch der Ersatzbaustoffverordnung ergeben. Dies haben wir uns vom TÜV als Entsorgungsfachbetrieb für die Standorte Erding, Hofolding und Aschheim testieren lassen.
Schichtenweises Abfräsen von Ausbauasphalt auf der BAB A8 bei Hofolding
Recyclinganlage: Paralleltrommel im Gegenstrom mit Heißgaserzeuger am Mischwerk Augsburg
Der Weg zur Wiederverwendung von ausgebautem Asphalt wurde maßgeblich von der bam mitgestaltet: Seit Jahrzehnten haben wir massiv in die Wiederverwertungstechnologie investiert – und sind zum führenden Pionier in diesem Bereich avanciert.
Dabei ist es uns als Innovationstreiber gelungen, gemeinsam mit unseren Maschinenbau-Partnern sukzessive Verfahren zu entwickeln und Technologien zu verbessern, um die maximal mögliche Zugaberate an Asphaltgranulat bei gleichbleibender Produktqualität stetig zu steigern.
Heute setzen wir mit topmodernen Anlagen Standards für hohe Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der Produktion.
Emissionsminderung bedeutet zugleich CO2-Einsparung. Diesem Klimaschutzziel fühlen wir uns verpflichtet – und haben deshalb ein Energiemanagementsystem nach DIN EN 50001 in der bam implementiert.
Dabei werden systematisch mögliche Energieeinsparpotentiale bei sämtlichen Verfahrensschritten in einem fortlaufenden Kreislauf der stetigen Verbesserung analysiert und realisiert. Dazu zählen beispielsweise die Optimierung der Trocknung, eine effektive Isolierung und Einhausung von Anlagenteilen sowie die Temperaturabsenkung bei der Produktion von Asphaltmischgut.
Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die vor Niederschlag geschützte Lagerung von Rohstoffen und Asphaltgranulat. Wir verfügen an nahezu allen Standorten über spezielle Hallen, in denen die Rohstoffe und das aufbereitete Asphaltgranulat bis zur Zugabe am Mischwerk trocken zwischengelagert werden. Weil hier keine Feuchtigkeit ins Material eindringen kann, entfallen zusätzliche Erwärmungs- und Verdampfungsprozesse, wodurch sich eine Menge Energie einsparen lässt.
Darüber hinaus setzen wir an einigen Standorten auf Photovoltaik zur unterstützenden Energieversorgung unserer Anlagen. Gerade die Warmlagerung von Bitumen eignet sich ideal zur Selbstversorgung mit elektrischer Energie, da hier die Elektroenergie optimal in thermische Energie umgewandelt und gespeichert werden kann.
Foto oben: Energieeinsparung durch Trockenlagerung des Asphaltgranulats in eigens dafür gebauten Lagerhallen.
Foto unten: Photovoltaik-Anlage am Mischwerk Augsburg.
Wir nutzen erneuerbare Energien an unseren Standorten für mehr Nachhaltigkeit. Neben unseren ständig wachsenden Photovoltaik Flächen beziehen wir unseren Strom zu 100 % aus Wasserkraftanlagen. Das bedeutet 100 % Ökostrom aus regenerativer und CO2-neutraler Erzeugung.
Wasserkraft stellt außerdem die effizienteste Form der Energiegewinnung durch einen hohen Wirkungsgrad dar. Neben einer zukunftssicheren Energieversorgung können wir damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.